COLONOS
RCH,F,RA,D,S,DK,GB,ROC 2023
100 min 24 sek
MUBI Deutschland GmbH, Berlin
Das Drama spielt 1901 im Süden Chiles und erzählt von drei Reitern, die von einem Großgrundbesitzer engagiert werden, um den Bau einer Landstraße vorzubereiten. Einer der drei, ein halbindigener Scharfschütze, erkennt bald, dass dies mit der "Säuberung" des Lands von Indigenen einhergeht. Mit den Mitteln des Western und des Abenteuerfilms erzählt der bildgewaltige und wortkarge Film von der grausamen kolonialen Erschließung Chiles. Die Hauptfiguren sind dabei ambivalent gezeichnet, die Verbrechen gegen die indigene Bevölkerung werden drastisch dargestellt. Jugendliche ab 16 Jahren sind in der Lage, die emotionale Intensität der Erzählung zu verarbeiten. Die teils expliziten Grausamkeiten können sie in den Kontext der Geschichte einordnen, ebenso wie die Darstellung einer Vergewaltigung, die zurückhaltend inszeniert ist. Das historische Setting des Films erleichtert zudem die Distanzierung, weshalb für Jugendliche ab 16 Jahren keine emotional überfordernde oder moralisch desorientierende Wirkung zu befürchten ist.
FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: sexualisierte Gewalt,Gewalt,Verletzung
Stabangaben
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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